Welche Abnehmer für Holz gibt es?

Mit dem Verkauf von Holz lässt sich viel Geld verdienen. Doch welche Abnehmer für Holz gibt es? Und was machen die Abnehmer aus Ihrem Holz? In diesem Artikel können Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Abnehmer von Rohholz verschaffen.

Holztransporter - Abnehmer für Holz

Grundsätzlich wird in der Wald- und Forstbranche zwischen stofflicher und energetischer Nutzung unterschieden. Während es bei der energetischen Nutzung ausschließlich um das Verbrennen von Holz geht, wird es bei der  stofflichen Verwendung als Grundmaterial benutzt, um Produkte wie Möbel oder Papier herzustellen. Die wichtigsten Abnehmer für Rohholz in der stofflichen Verwendung sind Unternehmen der Sägewerke, Papierproduzenten sowie Hersteller von Furnieren und Holzwerkstoffen. Zu den Holzwerkstoffen gehören vor allem Spanplatten und Holzfaserplatten. Einen Überblick über die Nutzer von Holz und diesen Artikel gibt Ihnen die folgende Liste:

 

Die Abnehmer für Rohholz sind so vielfältig wie der Rohstoff Holz selbst. Dies gilt erst recht für die Produkte, die aus dem Holz gefertigt werden können. Um diesen wunderbaren Rohstoff möglichst optimal nutzen zu können sollten Sie als Waldeigentümer darauf achten, das Holz nicht unter Wert zu verkaufen: Und Holz von guter Qualität immer der anspruchsvollsten Verwendung zuzuführen, die möglich ist. So sollte zum Beispiel Holz, das von einem Sägewerk oder Papierproduzenten verarbeitet werden könnte, nicht einfach verbrannt werden. Wenn die Waldpflege von einem Förster, Dienstleister oder forstwirtschaftlichen Zusammenschluss durchgeführt wird, übernimmt dieser häufig auch den Holzverkauf.

Wenn Sie Ihr Holz in Eigenregie vermarkten möchten, dann bietet sich der sogenannte “Stehendverkauf” an. Dabei verkaufen Sie stehende Bäume in Ihrem Wald, die der Käufer dann selbstständig erntet. Mehr dazu erfahren Sie auf unserem Holzmarktplatz.

Holzhändler

Größere Mengen Holz können direkt an den jeweiligen verarbeitenden Betrieb verkauft werden. Kleinere Mengen werden meist an Holzhändler verkauft, die das Holz bündeln und wenn entsprechende Mengen von einheitlicher Qualität zusammen gekommen sind an verarbeitende Unternehmen weiterverkaufen.

Für Eigentümer kleinerer Waldflächen kann es sich lohnen, sich bei der Holzvermarktung zusammenzuschließen, um das Holz am Zwischenhändler vorbei direkt an den jeweiligen Abnehmer verkaufen zu können. Mehr dazu finden Sie in dem Artikel “Was leisten forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse“.

Sägewerke

Die wahrscheinlich bekannteste Variante der stofflichen Verwendung von Holz erfolgt im Sägewerk. Im Sägewerk wird Rohholz zu sogenanntem Schnittholz zersägt, also Brettern, Balken oder Leisten. Häufig sind das Zwischenprodukte, aus denen von weiterverarbeitenden Betrieben wiederum Möbel oder andere alltägliche Gebrauchsgegenstände hergestellt werden. Fast alle Sägewerke sind auf bestimmte Produkte, Holzarten oder Qualitäten spezialisiert. In der Regel benötigen sie qualitativ höherwertiges Holz. Erst wenn die maximale Wertschöpfung erfolgt ist, wird das sogenannte Restholz der energetischen Verwertung zugeführt. Entweder wird es an energetische Verwerter weiterverkauft oder die Sägewerke verfeuern es selbst: um ihre Trockenkammern zu beheizen oder Strom zu erzeugen.

Furnier

Furniere sind dünn gesägte oder geschnittene Schichten von Holz. Sie können weniger als einen Millimeter dick sein. Furnier von begehrten Hölzern wie Walnuss oder Kirsche wird auf Spanplatten oder andere Holzwerkstoffe aufgeleimt, um ihnen eine schönere Oberfläche zu verleihen. Deshalb werden in der Furnierproduktion meist beliebte Harthölzer mit einer interessanten Maserung genutzt, wie etwa Eiche, Buche oder auch Obsthölzer.

Eine andere Verwendungsmöglichkeit für Furniere ist die Produktion von sogenannten Furniersperrholzplatten besser bekannt als Multiplex-Platten. Dafür werden mehrere Lagen Furnier zu einer Platte verleimt, wobei häufig Birke verwendet wird. Für die Furnierproduktion wird in der Regel Holz von bester Qualität benötigt. Holz, das für die Furnierproduktion geeignet ist, ist deshalb relativ selten und erzielt gute Preise am Holzmarkt.

Holzwerkstoffe

Von Holzwerkstoffen spricht man bei Materialien, die durch Zerkleinern und anschließendes Zusammenfügen von Holz hergestellt werden. Man kann die meisten Holzwerkstoffe in zwei Gruppen unterteilen:

  • mechanisch zerkleinerte Holzwerkstoffe
  • chemisch aufgeschlossene Holzwerkstoffe

Die bekanntesten Holzwerkstoffe bestehen aus mechanisch zerkleinertem Holz, etwa Span- oder OSB-Platten. Bei ihrer Produktion wird das Holz meistens zu Spänen unterschiedlicher Größe zerkleinert, anschließend verleimt und gepresst.  Manchmal wird das Holz auch zu größeren Elementen zersägt oder geschnitten und anschließend verleimt, wie bei den schon erwähnten Multiplex-Platten.

Bei chemisch aufgeschlossenen Holzwerkstoffen wird das Holz zuerst grob mechanisch zerkleinert. Danach werden die Holzfasern chemisch getrennt und anschließend mit einem Bindemittel verpresst. Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel ist die MDF-Platte. Auch Papier ist ein Holzwerkstoff.

Holzwerkstoffe werden unter anderem in Möbeln und im Innenausbau verwendet - Abnehmer für Holz
Holzwerkstoffe werden unter anderem im Möbelbau und im Innenausbau verwendet.
© Photo von Annie Gray

Die Holzwerkstoffindustrie kann übrigens auch Holz von relativ schlechter Qualität verwerten. Die Holzpreise fallen dann aber dementsprechend niedrig aus. In den letzten Jahren sind die Preise in diesem Bereich aber deutlich gestiegen, was auch an der gestiegenen Nachfrage von Holz für die energetische Nutzung liegt.

Holzhandwerk

Neben den oben aufgeführten recht großen Holzkäufern gibt es noch zahlreiche kleinere Handwerksbetriebe wie Tischlereien, Drechslereien, Schnitzer und andere Kunsthandwerker. Sie spielen auf dem Holzmarkt eine untergeordnete Rolle und sind in einigen Gegenden inzwischen leider selten geworden. Ihre Ansprüche an das Holz sind sehr verschieden. Während die einen Rohholz nutzen, das sie selbst im Wald werben, verarbeiten andere Zwischenprodukte aus Sägewerken oder von Holzhändlern. Oftmals bieten derartige Holzabnehmer Ihnen als Waldeigentümer auch die Gelegenheit, eher kleinere Holzmengen – bis hin zum Einzelstamm – vor Ort zu vermarkten. Benötigt ein Handwerker Holz mit besonderen Qualitätsmerkmalen, wird er eher bereit sein auch für kleine Mengen einen guten Preis zu bezahlen als ein Holzhändler, der das Holz noch lagern und bündeln muss.

Holzhandwerker haben häufig besondere Ansprüche an die Holzqualität - Abnehmer für Holz
Holzhandwerker haben häufig besondere Ansprüche an die Holzqualität.

Energieholz

Es gibt verschiedene Abnehmer für Energieholz. Private Haushalte, die Brennholz für den Kamin oder moderne Holzheizungen benötigen, und natürlich auch größere Heizkraftwerke. Holz kann in verschiedenen Formen energetisch genutzt werden: Holzscheite, Hackschnitzel, Briketts oder Pellets. Es werden auch Holzabfälle, wie zum Beispiel alte Möbel energetisch genutzt.

Für die Produktion von Briketts oder Pellets muss das Holz zuerst zerkleinert und dann wieder zusammengepresst werden. Die Qualitätsansprüche an das Holz für dessen energetische Nutzung sind sehr gering. Man kann praktisch jedes Holz verbrennen. Und auch die Preise für Energieholz fallen im Vergleich niedriger aus, sind in den letzten Jahren aber aufgrund der hohen Nachfrage nach Energieholz deutlich gestiegen.

 

Entdecken Sie Waldhilfe

Grundlagen
Naturschutz im Wald
Gefahren für den Wald
Das Waldmagazin