Der Waldbau befasst sich mit Maßnahmen der Pflege und Bewirtschaftung von Wäldern und ihren Auswirkungen auf Wachstum, Stabilität und andere Eigenschaften des Waldes. In einer geregelten Forstwirtschaft werden nicht einfach nur Bäume gefällt, um Holz zu gewinnen. Hinter jeder Holzernte und anderen Maßnahmen stehen gezielte waldbauliche Überlegungen, welche Auswirkungen diese auf den Wald haben. So können deutlich mehr Aspekte beachtet und mehr Ziele gleichzeitig verfolgt werden, wenn die Bewirtschaftung auf einer soliden waldbaulichen Grundlage beruht.
Im Folgenden stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Maßnahmen des Waldbaus vor, geordnet nach der zeitlichen Reihenfolge, in der sie in einem bewirtschafteten Wald für gewöhnlich angewendet werden.
Dabei folgen die Maßnahmen des Waldbaus in erster Linie der natürlichen Entwicklung der Bäume mit zunehmendem Alter. Zu dieser natürlichen Entwicklung gehört auch, dass sie größer werden. Je größer die Bäume werden, desto weniger von ihnen haben Platz auf einer Fläche. Deshalb gehört es auch zur natürlichen Entwicklung eines Waldes, dass stetig Bäume weichen. Ziel der meisten Waldbau-Konzepte ist es, die Bäume bei diesem Alterungsprozess zu begleiten, vor altersspezifischen Risiken zu schützen. Dabei werden gesunde und qualitativ hochwertige Bäume gefördert, indem kranke und schlecht gewachsene Bäume entnommen werden.