Waldkalender - Der Wald im Herbst

Fast nirgendwo sonst in der Natur lassen sich die vier Jahreszeiten intensiver erleben als im Wald. Kälte und Stille im Winter, das pralle Leben im Sommer. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über den Wald im Herbst.

Waldkalender: Herbst im Wald

Die Tage werden kürzer und im Herbst beginnt emsiges Treiben, denn die Waldbewohner bereiten sich auf den Winter vor. Mutter Natur hat vorgesorgt. Im Herbst gibt es eine Fülle an Früchten, Nüssen und Pilzen, mit denen sich die Tiere den Bauch vollschlagen können. Auch bei den Bäumen kann man Veränderungen betrachten. Die Blätter von Laubbäumen tränken den Wald und seine Umgebung in warme Gelb,- Orange.- und Rottöne, denn vor dem Blattabwurf entzieht der Bäum den Blättern die Nährstoffe und lagert sie bis zum nächsten Frühling ein.

Sie interessieren sich für einen bestimmten Monat aus unserem Waldkalender? Dann springen Sie doch einfach direkt dahin.

Waldkalender: Der Wald im September

Der Wald im September

Es ist viel los im Wald. Tausende Pilzsucher freuen sich über Steinpilze, Rotkappen und Maronen. Manche sammeln auch die Früchte von der Rosskastanie und Eichen. Kräuter wie die Glockenblume, das Heidekraut, die Brennnessel oder das Johanniskraut stehen in vollem Saft. Und was machen die Tiere? Die Rothirsche paaren sich, Siebenschläfer und Wildkaninchen bekommen Nachwuchs. Und der Kuckuck, einer der wohl bekanntesten Waldbewohner, reist ab in den Süden; auch viele andere Arten wie Graugans oder Nachtigall brechen auf ins Winterquartier.

 

Was dem Wald im September guttut

Schützen Sie junge Pflanzen

Jetzt ist die beste Zeit für die Mäusebekämpfung im Wald. Bei Mäusen gibt es Phasen erhöhter Fruchtbarkeit, dann kann es zu Massenvermehrungen kommen. Sie benagen Rinde und Wurzeln von jungen Bäumen und werden unter anderem mit Fallen bekämpft. Wer im Frühjahr säen möchte, sammelt jetzt die Samen von Douglasie, Spitzahorn oder Tanne. Die Fichtenpflanzung der letzten Wochen findet jetzt seinen Abschluss.

Schon gewusst?

Die höchsten Bäume im deutschen Wald erreichen eine Höhe von über 50 Metern, Rekordhalterin ist eine Douglasie in Freiburg im Breisgau mit 68,50 Metern. Laubbäume werden meist nicht höher als 40 Meter.

Bauernregel

Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.

Waldkalender: Der Wald im Oktober

Der Wald im Oktober

Für Pilzsammler ist immer noch Saison. Die Mehrzahl der Zugvögel ist schon aufgebrochen in die südlichen Winterquartiere, Lurche, Kriechtiere und Fledermäuse wiederum suchen ihre Winterbehausungen auf. Bei den Hornissen- und Wespenvölkern beginnt das große Sterben, nur die jungen befruchteten Weibchen leben weiter. Die Roten Waldameisen ziehen sich in ihre Burg zurück. Und die Wildkaninchen freuen sich über Nachwuchs – mal wieder.

 

Was dem Wald im Oktober guttut

Holzeinschlag

Der nachhaltige Holzeinschlag beginnt – vorausgesetzt, der Boden ist trocken und nicht durch Niederschläge aufgeweicht. Ansonsten besteht die Gefahr, die Wege durch starke Furchen zu schädigen und vor allem den Waldboden übermäßig zu verdichten.

Herbstpflanzung

Im Herbst bereiten sich die Bäume zwar auf den Winter vor, das Wurzelwachstum jedoch geht weiter. Das ist auch so bei den Bäumen, die im Herbst gepflanzt werden, sie können sich also gut im Boden verankern. Die Herbstpflanzung hat im Gegensatz zur Frühjahrspflanzung den Vorteil, dass die Gefahr von Trockenperioden geringer ist – die Niederschläge im Herbst und auch im folgenden Winter verhindern ein Austrocknen der jungen Bäume. Das beste Wetter zum Pflanzen von Bäumen: bedeckter Himmel, Nieselregen und Windstille. Das verhindert das Austrocknen der Feinwurzeln der jungen Pflanzen, bevor sie in den Boden kommen.

Schon gewusst?

Bei einer Wertholzversteigerung in Thüringen im Jahr 2013 wurde ein Festmeter für über 10.000 Euro verkauft. Den Wald nachhaltig zu bewirtschaften und Wertholz zu produzieren, kann sich daher sehr lohnen.

Bauernregel

Fällt im Oktober das Laub sehr schnell, ist der Winter bald zur Stell‘.

 

Waldkalender: Der Wald im November

Was im Wald im November passiert

Vögel wie der Rauhfußbussard, Seidenschwanz, Tannenhäher und einige andere Arten suchen den Wald jetzt als Wintergäste auf. Blindschleiche, Grasfrosch, Kreuzotter, Ringelnatter und auch der Igel dagegen verlassen ihn. Bei den Wildschweinen beginnt jetzt Paarungszeit, die auch „Rauschzeit“ genannt wird. Der Efeu blüht, und, kaum zu glauben, auch das Gänseblümchen.

 

Zu den Winter-Monaten aus dem Waldkalender

Was dem Wald im November guttut

Rückung

Üblicherweise wird das Holz im Winter eingeschlagen und abtransportiert, auch weil der Boden durch den Frost weniger anfällig ist. Die bodenschonende Rückung mit Rückepferden kann aber ganzjährig erfolgen. Die Ausnahme bilden Schutzgebiete, in denen während der Brut- und Setzzeit keine Forstmaßnahmen erfolgen dürfen.

Samenernte

Wer später einmal säen möchte, erntet jetzt die Samen von Buche, Esche, Kiefer und Fichte. Dabei ist darauf zu achten, nur die Samen gut veranlagter Bäume einzusammeln – aus einem Samen mit „schlechten“ Genen wird auch bei bester Pflege kein guter Baum. Im November ist die Holzernte in vollem Gang. Jetzt ist auch die beste Zeit für den Laubholzeinschlag: Weil die Bäume kein Laub mehr tragen, können sie mit einem geringeren Risiko gefällt werden. Und Ende November beginnt die Weihnachtszeit, der Wald hält dafür Schmuckreisig bereit.

Schon gewusst?

Nicht alle Nadelbäume behalten ihr grünes Kleid, das im Winter durch eine Wachsschicht vor Austrocknung geschützt ist: Den Lärchennadeln fehlt dieses Wachs – wie Laub werden sie im Herbst komplett abgeworfen.

Bauernregel

November hell und klar, ist nicht übel für’s nächste Jahr.

 

Zu den Winter-Monaten im Waldkalender

 

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