Wie fördere ich die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Eichhörnchen?
Ob die jungen Bäume überleben, die das Eichhörnchen sät, hängt – wie im Fall einer jeden Verjüngung Ihres Waldes – von einigen äußeren Faktoren ab. Nur wenn genug Licht, Wärme und Raum in Ihrem Wald vorhanden ist, dann wachsen die neuen Bäume bestmöglich empor. Sie können Ihre Zusammenarbeit mit dem Eichhörnchen daher unterstützen, wenn Sie Ihren Wald “auflichten” indem Sie ihn pflegen und regelmäßig einzelne Bäume entnehmen. Denn Licht ist Leben und fördert die junge Baumgeneration, die in einem dunklen, kalten und zu dichten Wald chancenlos wäre.
Regulierung der Wilddichte
Achten Sie auch auf eine angemessene Wilddichte, die dafür sorgt, dass die aufkommenden Jungbäume nicht sofort vom Wild verbissen, also gefressen werden. Sie würden somit bereits im jungen Alter absterben und die Mühen des Eichhörnchens wären umsonst. Hierzu ist manchmal ein Gespräch mit dem örtlichen Jäger oder der Jagdgenossenschaft notwendig, wenn Sie nicht selbst in Ihrem Wald zur Jagd gehen. Werben Sie dafür, dass insbesondere das Rehwild in einer angemessenen Dichte vorkommt, die das natürliche Aufkommen junger Bäume ermöglicht.
Führt eine erhöhte Bejagung nicht zum Ziel, dann bleibt Ihnen als letztes Mittel die Zäunung der Waldfläche, auf der Sie eine Verjüngung des Waldes gezielt fördern wollen. Da sie sehr kostspielig ist, sollten zuvor jedoch immer erst andere Wege probiert werden, um eine natürliche Verjüngung Ihres Waldes zu ermöglichen. Zudem sorgt eine Zäunung Ihrer Waldflächen unweigerlich dafür, dass der Wildverbiss auf den Flächen Ihrer Waldnachbarn proportional zunimmt. Sie löst somit allgemein kein Verbissproblem, sondern führt lediglich zu einer Verlagerung sowie einer damit einhergehenden Konzentration des Problems auf anderen Waldflächen. Weiterführende Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie in unserem Artikel Wildschäden vermeiden.
Baumartenreiche Mischwälder fördern
Letztendlich ist die Vergesslichkeit des Eichhörnchens beim Wiederauffinden versteckter Samen nicht ganz selbstlos. Vor allem gibt sie Ihnen einen wichtigen Hinweis darauf, welchen Lebensraum es sich und seinen nachfolgenden Einhörnchengenerationen wünscht:
Standortgerechte Mischwälder mit unterschiedlichen Baumarten, die energiereiche Samen hervorbringen. Das bedeutet, Sie können Ihre Einhörnchenpopulation langfristig unterstützen indem Sie genau diese Entwicklung Ihres Waldes zulassen und aktiv fördern. Hierbei kann eine Aufwärtsspirale entstehen, die sich immer schneller dreht und Ihren Wald somit immer artenreicher und artenreicher macht: Sie fördern die Vielfalt tierischer Helfer, die tierischen Helfer fördern die Vielfalt in Ihrem Wald…und so weiter und so fort.
Auf dem Weg dahin ist es wichtig, dass Sie stets genügend alte Bäume in Ihrem Wald belassen, da nur diese über ausreichend Samen verfügen, die das Eichhörnchen zum Leben benötigt. Junge Bäume allein können dies nicht leisten, da viele Baumarten erst ab einem höheren Alter Samen produzieren.
Straucharten fördern
Darüber hinaus kann auch die Förderung von vielfältigen Straucharten in Ihrem Wald das Leben des Eichhörnchens vereinfachen. Denn es ernährt sich neben Baumsamen auch von Früchten und Beeren. Bei der Förderung von Sträuchern in Ihrem Wald gelten die gleichen Regeln, wie bei der erfolgreichen Verjüngung von Bäumen: Licht, Wärme und Raum sowie die Eindämmung des Wildverbisses sind hier ebenfalls der Schlüssel zum Erfolg. Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel über den ökologischen Wert und die Anlage von Waldrändern.
Waldhilfe wünscht Ihnen viel Freude bei Ihrer neuen Partnerschaft mit dem Eichhörnchen!