Man erkennt die Ess-Kastanie, den Baum des Jahres 2018, an ihren länglich-elliptischen Blättern, die seitlich deutlich gezähnt sind. Im Juni fallen die länglichen Blütenstände auf, die als helle Büschel die Bäume zieren. Ihre Früchte, die Kastanien, sind denen der Rosskastanie ähnlich, wobei die Fruchthülle der Ess-Kastanie deutlich mehr und feinere Stacheln aufweist.
In deutschen Wäldern ist die Ess-Kastanie bisher ein eher seltener Anblick und findet sich überwiegend am Oberrhein. Sie zeigt ein relativ schnelles Wachstum und kommt auch auf trockenen und eher nährstoffarmen Böden zurecht. In den meisten Regionen Deutschlands ist es ihr aber bisher etwas zu kühl. Das könnte sich im Rahmen des Klimawandels jedoch ändern. Mehr zum Thema Wald im Klimawandel erfahren Sie in dem Artikel Der Wald und der Klimawandel.
Trotz des gemeinsamen Namens ist die Ess-Kastanie nicht näher mit der Rosskastanie verwandt sondern gehört zu den Buchengewächsen. Damit zählt neben der Buche auch die Eiche zu ihrer Verwandtschaft.
Die Ess-Kastanie kam schon vor rund 2000 Jahren zu uns – vermutlich mit den Römern oder schon zuvor durch den Handel mit dem antiken Griechenland. Ursprünglich stammt sie aber aus dem Mittelmeerraum.
Die Geschichte der Ess-Kastanie ist eng mit der Geschichte des Weinbaus verbunden. Das liegt einerseits daran, dass sie ein ähnliches Klima wie der Wein bevorzugt, andererseits ist ihr Holz sehr wetterbeständig, weshalb es lange für die stützenden Streben der Rebstöcke und für die Herstellung von Weinfässern verwendet wurde. Das Holz ist außerdem fest, hat eine schöne Maserung und ist deshalb auch im Möbelbau beliebt. Die Früchte, die auch Maroni heißen, werden bei uns vor allem geröstet auf Weihnachtsmärkten angeboten. In einigen Bergregionen rings um das Mittelmeer stellten sie früher das wichtigste Hauptnahrungsmittel dar.
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